Um international weiter zu wachsen, hat das Unternehmen in einer Series-A-Finanzierungsrunde 17 Millionen Euro gesammelt. Das Kapital stammt von drei international bekannten Venture Capital Firmen: UVC Partners, btov Partners und CNB Capital.
Weniger als zwei Jahre nach der Markteinführung automatisieren die Robotersysteme von fruitcore robotics bereits mehrere hundert verschiedene Anwendungen in zehn Industriezweigen. Grundlage für diesen Unternehmenserfolg sind die intelligente Software und die innovativen, leistungsfähigen Industrieroboter.
Die bislang größten Hürden der Roboterautomatisierung liegen in der anspruchsvollen Programmierung, den daraus resultierenden hohen Gesamtkosten sowie in der Verbindung aller am Automatisierungsprozess beteiligten Komponenten. Hier setzt fruitcore robotics an. Das Konstanzer Startup entwickelte mit HORST (Highly Optimized Robotic Systems Technology) ein Robotersystem, das diese Hürden mittels intelligenter Software und innovativer Mechatronik überwindet. Die Software bildet die gesamte Anwendung über einen digitalen Zwilling ab. Der leistungsfähige und preiswerte Roboter überträgt die Anwendung 1:1 in die Realität.
„KMU benötigen flexible Systeme, mit denen Anwendungen einfach und bezahlbar realisiert werden können. Dafür bedarf es neben dem Roboter vor allem eine einfach bedienbare Software und intelligente Schnittstellen“, erklärt Jens Riegger, CEO von fruitcore robotics. Diesen Anforderungen entsprechend hat das Konstanzer Startup das ganze Robotersystem neu gedacht und mehrere Innovationen auf diesem Gebiet erzielt.
Das Deep-Tech-Unternehmen hat bei HORST die Vorteile kollaborativer und konventioneller Systeme kombiniert: die Leistungsfähigkeit von Industrierobotern mit der einfachen Bedienbarkeit von Cobots und konnte die Kosten signifikant reduzieren. Ein weiterer großer Vorteil für den Anwender ergibt sich durch die einfache und intuitive Bedienung der Roboter, für die keine Programmierkenntnisse nötig sind.
„Eine komplexe Programmierung über die ganze Roboter-Lebensdauer verursacht hohe Kosten. Dagegen spart der Anwender durch die einfache Handhabung und die damit verbundene Flexibilität unserer Roboter Zeit und Geld. Die wirtschaftliche Automatisierung ist schon ab Stückzahl 1 möglich und damit auch für KMU praktikabel“, sagt Patrick Heimburger, CFO von fruitcore robotics. HORST lässt sich über nahezu alle Branchen und Industriebereiche hinweg einsetzen: zum Be- und Entladen von Maschinen, zum Stapeln, Sortieren und Verpacken von Produkten, beim Handling von Dreh-, Fräs- und Stanzteilen, aber auch für Pick-&-Place-Anwendungen bei Kleinteilen.
Neuen Schub gibt nun die aktuelle Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 17 Millionen Euro, die von der Early-Stage Venture-Capital Gesellschaft UVC Partners angeführt und sowohl durch den btov Industrial Technologies Fund als auch das Privatinvestoren-Netzwerk von btov Partners sowie durch CNB Capital (Constantia New Business GmbH), einem europäischen Technologie-Investor mit langfristiger Ausrichtung, ergänzt wird. Bislang wurde fruitcore robotics von einem Business Angel begleitet, der das Unternehmen auch weiterhin unterstützen wird.
„fruitcore robotics hat die beste End-to-End-Lösung im Robotikbereich entwickelt und sie kommt aus einer Hand“, erläutert Benjamin Erhart von UVC Partners. Robert Gallenberger vom btov Industrial Technologies Fund ergänzt: „Der integrierte Ansatz von Hardware- und Software-Innovation gepaart mit dem breiten Nutzen für den Kunden macht fruitcore robotics für uns zu einem hochinteressanten Investment.“
Mit dem neuen Kapital plant das Deep-Tech-Unternehmen den Ausbau seiner Europapräsenz und die Erweiterung seiner digitalen Services. „Ein Roboter allein kann noch keine Anwendung automatisieren, es benötigt eine intelligente Verknüpfung verschiedener Komponenten wie Greifer, CNC-Anlagen oder Sicherheitssysteme. Mit unserer Software vernetzen wir diese Komponenten stärker als bislang in der Branche üblich und machen dadurch die ganze Anwendung intuitiv bedienbar, digital und eben auch bezahlbar“, so Jens Riegger.
Und weiter: „Den ersten Schritt in diese Richtung haben wir mit dem Launch unserer IIoT-Plattform horstCOSMOS.com bereits unternommen.“ Schon heute sorgen die Systeme von fruitcore für die Steuerung des gesamten Roboterumfelds und integrieren damit die physische Anwendung nahtlos auf eine digitale Plattform. Durch Erweiterungen der Software und Online-Plattform werden künftig zahlreiche Anwendung per Plug & Play automatisierbar werden.
Die HORST-Technologie hat das Potenzial, Robotik einer breiten Masse zugänglich zu machen, sind die fünf Gründer von fruitcore robotics, Jens Riegger, Patrick Heimburger, Tim Schmiedl, Manuel Frey und Tobias Kuentzle überzeugt. fruitcore robotics entstammt einer Ausgründung der HTWG Konstanz. Nach Forschungsarbeiten von Jens Riegger und Manuel Frey im Robotikbereich wurden 2016 die ersten Prototypen von HORST produziert.
Das Team erhielt das EXIST-Gründerstipendium für High-Gründungsvorhaben, eine Startup-Förderung von Bund und EU, und gründete im Mai 2017 die fruitcore robotics GmbH. Seitdem ist das Unternehmen auf mehr als 80 Mitarbeiter und zwei Standorte gewachsen. Neben dem Hauptsitz in Konstanz wurde im Mai 2020 ein Produktionsstandort in Villingen-Schwenningen eröffnet.
fruitcore robotics entwickelt und produziert die HORST-Robotersysteme in Deutschland. Das Portfolio umfasst drei Robotermodelle mit Reichweiten von 600, 900 und 1400 Millimetern und Traglasten zwischen 3 und 12 Kilogramm. Mehrere hundert Roboter sind bereits bei Kunden aus den verschiedensten Branchen in Europa im Einsatz.