Die Medizintechnik ist eine Branche mit Zukunft und guten Wachstumsaussichten. In dieser Branche tätige Unternehmen müssen gleichzeitig den hohen Ansprüchen an Innovation, Präzision und Qualitätsstandards gerecht werden. Unternehmen, die unter anderem chirurgische Instrumente oder orthopädische und dentale Implantate herstellen, stehen durch die strengen EU-weiten Regularien vor einer branchenspezifischen Herausforderung. Und: Der internationale Wettbewerbs- und Produktionsdruck wächst, etwa durch Konkurrenz aus Fernost.
Kann die teilweise Automatisierung der Fertigung mithilfe von Robotern helfen, diesen Herausforderungen zu begegnen? Dieser Artikel beleuchtet Kernprobleme und zeigt, wie sich deutsche und europäische Unternehmen unterstützen lassen können.
Medizintechnikunternehmen in Europa, insbesondere in der DACH-Region, haben lange Zeit von ihrem technologischen Vorsprung und ihrer nach wie vor überragenden Qualität profitiert. Doch die Zeiten ändern sich.
Positiv für die Branche ist, dass die Nachfrage nach medizinischen Produkten unabhängiger von der konjunkturellen Lage als bei anderen Gütern bleibt. Dennoch müssen Hersteller ihre Prozesse zukunftssicher machen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.
Die Implementierung robotergestützter Automatisierung kann in verschiedenen Bereichen helfen, diese Herausforderungen zu meistern, ohne die Qualitätsansprüche zu beeinträchtigen.
Robotergestützte Automatisierung ermöglicht es, repetitive und zeitintensive Aufgaben präzise und konsistent auszuführen. Dies reduziert Fehler, spart Kosten und entlastet das Fachpersonal. Besonders Betriebe, die im Feld der Automatisierung noch unerfahrener sind, profitieren vom technologischen Fortschritt. Die Integration von grafikbasierter Programmierung und KI-Assistenten stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Steuerung industrieller Roboter dar und setzt neue Maßstäbe für Effizienz und Benutzerfreundlichkeit.
Automatisierungslösungen sind ideal für die präzise Handhabung empfindlicher Teile. Spezialisierte Greifer und Sensoren stellen sicher, dass Implantate und Instrumente genau nach den Spezifikationen verarbeitet werden. So folgt aus hohen Produktionsraten auch kein Qualitätseinbruch.
Durch die Automatisierung von Prozessen, wie beispielsweise die Kennzeichnung von Produkten und die Qualitätsprüfung, können Unternehmen nicht nur regulatorische Vorgaben effizienter erfüllen, sondern auch signifikante Wettbewerbsvorteile erlangen.
Robotersysteme können hierfür mit den übergeordneten Systemen kommunizieren, um Prüfprotokolle automatisch ablegen zu können, die als Nachweise relevant sind: Eine wesentliche Erleichterung zur Einhaltung von Standards wie ISO 13485 beziehungsweise der MDR.
Die höheren Lohnkosten in Europa können durch den Einsatz von Automatisierung ausgeglichen werden. Roboter arbeiten effizient, sind flexibel einsetzbar und können heutzutage bei entsprechender Hard- und Software viel schneller auf veränderte Produktionsanforderungen reagieren, als das noch vor einigen Jahren der Fall war. Dies stärkt die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Anbietern aus Niedriglohnländern.
Hersteller in der Medizintechnik stehen vor der Aufgabe, ihre Effizienz zu steigern, ohne dabei die Qualität ihrer Produkte zu gefährden. Robotergestützte Automatisierung bietet hierfür eine vielversprechende Lösung. Sie reduziert Kosten, erhöht die Präzision und entlastet qualifiziertes Personal.
Besonders für Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum, die unter dem Druck internationaler Konkurrenz stehen, kann Automatisierung helfen, den Produktionsstandort in Europa langfristig zu sichern. Die Investition in innovative Technologien ist nicht nur ein Wettbewerbsvorteil, sondern eine Notwendigkeit, um auch in Zukunft erfolgreich zu bleiben.
Indem sie Automatisierung nutzen, können Unternehmen nicht nur den Herausforderungen von heute begegnen, sondern sich auch für die Anforderungen der Zukunft wappnen.
Quellen
1) https://www.vde.com/topics-de/health/beratung/die-eu-medizinprodukteverordnung-mdr-was-aendert-sich