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Automatisierung in der Medizintechnik: Effizienz und Qualität sichern

Automatisierung in der Medizintechnik: Effizienz und Qualität sichern

Die Medizintechnik ist eine Branche mit Zukunft und guten Wachstumsaussichten. In dieser Branche tätige Unternehmen müssen gleichzeitig den hohen Ansprüchen an Innovation, Präzision und Qualitätsstandards gerecht werden. Unternehmen, die unter anderem chirurgische Instrumente oder orthopädische und dentale Implantate herstellen, stehen durch die strengen EU-weiten Regularien vor einer branchenspezifischen Herausforderung. Und: Der internationale Wettbewerbs- und Produktionsdruck wächst, etwa durch Konkurrenz aus Fernost.

Kann die teilweise Automatisierung der Fertigung mithilfe von Robotern helfen, diesen Herausforderungen zu begegnen? Dieser Artikel beleuchtet Kernprobleme und zeigt, wie sich deutsche und europäische Unternehmen unterstützen lassen können.

Die Herausforderungen verstehen

Medizintechnikunternehmen in Europa, insbesondere in der DACH-Region, haben lange Zeit von ihrem technologischen Vorsprung und ihrer nach wie vor überragenden Qualität profitiert. Doch die Zeiten ändern sich.

  1. Technologievorsprung schmilzt: Anbieter aus Ländern wie China holen technologisch auf, was den Druck auf europäische Hersteller erhöht, ihre Effizienz zu steigern. Man muss sich nur einmal auf einer Fachmesse umsehen, um diesen Eindruck bestätigt zu finden.
  2. Standortsicherung in Europa: Hohe Lohnkosten und regulatorische Anforderungen stellen Unternehmen vor die Herausforderung, den Produktionsstandort in Europa langfristig zu sichern.
  3. Regulierungen und Standards: Die Branche ist stark durch Normen und gesetzliche Vorgaben geprägt, die Produktionsprozesse komplexer und zeitaufwendiger machen. Man denke nur an die Europäische Verordnung für Medizinprodukte (Englisch: Medical Device Regulation, kurz: MDR). Je nach Produkt enden die Übergangsfristen zur Umsetzung zwischen 2026 und 2028 – viele Details sind noch unklar. 1AdobeStock_1022173184 Kopie
  4. Sensibler Fokus auf Qualität: Anders als in anderen Branchen, in denen die Verfügbarkeit von Maschinen zentral ist, stehen in der Medizintechnik Präzision und Qualität an erster Stelle.
  5. Automatisierung sensibler Bauteile: Implantate und chirurgische Instrumente erfordern präzise Verarbeitung und den sicheren Umgang mit kleinen, oft empfindlichen Komponenten.

Positiv für die Branche ist, dass die Nachfrage nach medizinischen Produkten unabhängiger von der konjunkturellen Lage als bei anderen Gütern bleibt. Dennoch müssen Hersteller ihre Prozesse zukunftssicher machen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.

Wie Automatisierung diese Herausforderungen adressiert

Die Implementierung robotergestützter Automatisierung kann in verschiedenen Bereichen helfen, diese Herausforderungen zu meistern, ohne die Qualitätsansprüche zu beeinträchtigen.

Effizienzsteigerung bei gleichbleibender Qualität

Robotergestützte Automatisierung ermöglicht es, repetitive und zeitintensive Aufgaben präzise und konsistent auszuführen. Dies reduziert Fehler, spart Kosten und entlastet das Fachpersonal. Besonders Betriebe, die im Feld der Automatisierung noch unerfahrener sind, profitieren vom technologischen Fortschritt. Die Integration von grafikbasierter Programmierung und KI-Assistenten stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Steuerung industrieller Roboter dar und setzt neue Maßstäbe für Effizienz und Benutzerfreundlichkeit.

Umgang mit kleinen und sensiblen Komponenten

Automatisierungslösungen sind ideal für die präzise Handhabung empfindlicher Teile. Spezialisierte Greifer und Sensoren stellen sicher, dass Implantate und Instrumente genau nach den Spezifikationen verarbeitet werden. So folgt aus hohen Produktionsraten auch kein Qualitätseinbruch.

Anpassung an regulatorische Anforderungen

Durch die Automatisierung von Prozessen, wie beispielsweise die Kennzeichnung von Produkten und die Qualitätsprüfung, können Unternehmen nicht nur regulatorische Vorgaben effizienter erfüllen, sondern auch signifikante Wettbewerbsvorteile erlangen.

Robotersysteme können hierfür mit den übergeordneten Systemen kommunizieren, um Prüfprotokolle automatisch ablegen zu können, die als Nachweise relevant sind: Eine wesentliche Erleichterung zur Einhaltung von Standards wie ISO 13485 beziehungsweise der MDR.

Produktionsstandort in Europa sichern

Die höheren Lohnkosten in Europa können durch den Einsatz von Automatisierung ausgeglichen werden. Roboter arbeiten effizient, sind flexibel einsetzbar und können heutzutage bei entsprechender Hard- und Software viel schneller auf veränderte Produktionsanforderungen reagieren, als das noch vor einigen Jahren der Fall war. Dies stärkt die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Anbietern aus Niedriglohnländern.

Beispiele für Automatisierungslösungen in der Medizintechnik

  1. Maschinenbeschickung: Roboter übernehmen das präzise Be- und Entladen von CNC- oder anderen Maschinen, was die Produktion beschleunigt und die Bediener entlastet.
  2. Montage sensibler Komponenten: Roboter können winzige Bauteile präzise montieren, was die Anforderungen an Qualität und Konsistenz erfüllt.
  3. Qualitätssicherung: Automatisierte Inspektionssysteme prüfen gefertigte Teile auf Fehler und dokumentieren die Ergebnisse, was die Einhaltung regulatorischer Vorgaben erleichtert.

fruitcore-robotics-automatisierungsloesung-maschinenbeschickung-medizintechnikFazit: Mit Automatisierung die Zukunft sichern

Hersteller in der Medizintechnik stehen vor der Aufgabe, ihre Effizienz zu steigern, ohne dabei die Qualität ihrer Produkte zu gefährden. Robotergestützte Automatisierung bietet hierfür eine vielversprechende Lösung. Sie reduziert Kosten, erhöht die Präzision und entlastet qualifiziertes Personal.

Besonders für Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum, die unter dem Druck internationaler Konkurrenz stehen, kann Automatisierung helfen, den Produktionsstandort in Europa langfristig zu sichern. Die Investition in innovative Technologien ist nicht nur ein Wettbewerbsvorteil, sondern eine Notwendigkeit, um auch in Zukunft erfolgreich zu bleiben.

Indem sie Automatisierung nutzen, können Unternehmen nicht nur den Herausforderungen von heute begegnen, sondern sich auch für die Anforderungen der Zukunft wappnen.


Quellen

1) https://www.vde.com/topics-de/health/beratung/die-eu-medizinprodukteverordnung-mdr-was-aendert-sich